Das ist keine Frage. Gabriele Behrends aktueller Roman »Salzgras & Lavendel« ist eindeutig eine Science-Fiction-Geschichte. Dennoch haben wir uns für eine Veröffentlichung ohne dieses Label entschieden. Die aktuelle SF-Kritik neigt derzeit dazu, sich auf Klischees zu verlegen – und deren Fehlen als negativen Kritikpunkt anzubringen. Und Gabriele Behrends Buch fehlt vieles, von dem die Kritik glaubt, dass es SF ausmacht: Aliens, richtig fremdartige Technik, Raumschiffe, Militärs, Schlachten, allgemein: Action. Und vermutlich wird dabei auch übersehen, dass die Figurenzeichnung in diesem Buch nahezu perfekt ist. Realistisch.
Denn darauf hat sich Gabriele Behrend in ihrem »Salzgras & Lavendel« verlegt: Auf die Schilderung ihrer Figuren, ihrer Psyche und der – modernen, fiktiven – Bewältigungsmöglichkeiten psychologischer Konflikt- und Grenzsituationen. Der Witz an ihrer Geschichte ist diese »Technik«. Und die aus vielfältigen Facetten »gebauten« Figuren.