Unerschöpflich?

Bisweilen mag man den Eindruck gewinnen, Monika Niehaus‘ Storyfundus sei unerschöpflich. Immerhin ist mit »LOONY oder der verrückteste Ort im ganzen Universum« nun der vierte Band mit kurzen und kürzesten Geschichten aus der Feder der in Düsseldorf lebenden Autorin erschienen. Die Geschichten sind in verschiedenen Gruppen versammelt, wie zum Beispiel »Kneipengespräche«, »Transzendentes«, »Kriminelle Energie« und mehr. Die weit über sechzig Geschichten und Geschichtchen sind etwas für den schnellen Lesegenuss, und mitunter fällt es schwer, sich aus dem Reigen der kleinen Perlen zu lösen.

Niehaus, Monika, LOONY oder der verrückteste Ort im ganzen Universum

 

Überleben nach dem Sündenfall

Katastrophenszenarien auf der Erde und im Orbit. Wie das Übel in die Welt kam, sich behaupten konnte und zu den Sternen aufbrach, einen verbrannten Planeten hinter sich lassend, erzählt Regina Schleheck in 18 vollkommen unterschiedlichen fantastisch-dystopischen Geschichten – Vorspiel zu der Novelle »Untertauchen«, in der ein Flugzeug der kanakischen Küstenwache zwischen den neukaledonischen Inseln in den Pazifik stürzt, was eine Reihe von Geschehnissen auslöst. Tagebuchaufzeichnungen berichten von schwierigen Familienverhältnissen, Luftnot, Ressourcenknappheit und der von Haien dominierten Unterwasserwelt. Das Streben nach Gewinn und Gemeinschaft, Verständnis und Verständigung, Exotik und Erotik eint und trennt die Protagonisten und treibt sie einem tragischen Ende entgegen. Die vielfach ausgezeichnete Autorin – unter anderem mit dem Deutschen Phantastik Preis für ein SciFi-Hörspiel – zeichnet eine düstere Zukunftsvision »voll sanfter Fantasie«.

 

Schleheck, Regina, VERGIFTETE ZUKUNFT

Verbrechen in der Revolution

Karla Weigand ist eine Autorin mit einem deutlichen Hang zu historischen Themen, und ihr Kommissar Armand Lavalle hat schon einmal zu Zeiten der Französischen Revolution erfolgreich vermittelt (ZdS 2, »Kommissar Lavalle und der Seinemörder«). Im zweiten Band, der »zwischen den Stühlen« erscheint, geht es um Serienmorde an jungen Mädchen. In »Kommissar Lavalle und die toten Mädchen von Paris« ermittelte der Kommissar nicht nur in den ersten Phasen der erfolgreichen Revolution, sondern wird auch von Schwierigkeiten in seiner Ehe in Beschlag genommen. Ja … das Leben als Kommissar war auch Ende des 18. Jahrhundert nicht einfach.

Weigand, Karla, KOMMISSAR LAVALLE UND DIE TOTEN MÄDCHEN VON PARIS

 

Das Ende naht, kein Grund zur Panik

Die SF-Werkausgabe Herbert W. Franke, die 2014 begann und sich viel länger hingezogen hat, als anfangs erwartet wurde, nähert sich nun ihrem Abschluss. Der letzte Band ist »Letzte Zuflucht Mars«, ein Buch, das ursprünglich unter einem irreführenden Titel, nämlich »Flucht zum Mars«, erschienen ist. Um eine Flucht geht es in diesem letzten vollständigen Werk des wohl immer noch bekanntesten deutschen SF-Autors nämlich gar nicht; ganz im Gegenteil. Aber Marketing macht Fehler, damit müssen wir leben – und wir nutzen die Gelegenheit, das Buch unter seinem richtigen und vom Autor gewollten Titel neu aufzulegen. Herbert W. Franke geht übrigens in einem eigenen Beitrag auf diese Titelgeschichte ein.

Die Ausstattung des Buches entspricht der der Werkausgabe, und an dieser Stelle möchten wir Thomas Franke danken, ohne dessen stetiges Schaffen, ohne seine Stringenz und Konsequenz diese Werkausgabe nicht das geworden wäre, was sie nun ist – eine Sammlung fantastischer Literatur, die die SF in Deutschland groß und stark gemacht hat. (Und dass der Dank gleichermaßen Ulrich Blode, Hans Esselborn, Susanne Päch und allen Mitarbeitern gilt, ist selbstverständlich.)

Das Buch selbst wird Ende November (Paperback) bzw. im Dezember (Hardcover) verfügbar sein. Und nach Abschluss der Werkausgabe als solcher wird es auch Paketpreise geben.

Franke, Herbert W., LETZTE ZUFLUCHT MARS

Stammautorin mit Fortsetzung

Der Herr Verleger schreibt auf seinem privaten Blog:

Gabriele Behrend kann in meiner p.machinery inzwischen durchaus als Stammautorin bezeichnet werden. Sie selbst bezeichnet mich als ihren … hüstel … Lieblingsverleger. Eine Ehre, die ich auch als solche wahrnehme. Denn Gabi Behrend ist eine herausragende Autorin, die mit ihren Geschichten, die nicht selten die Science-Fiction nur streifen, aber doch erkennbar berühren, Texte vorlegt, die eine ganz besondere, ganz eigene Sicht der Welt, der Dinge, des Lebens beschreiben.

Das neue Buch mit dem Titel »Dornengras & Ginsterzweig« ist eine Fortsetzung zum ebenfalls in der p.machinery erschienenen Werk »Salzgras & Lavendel« (Außer der Reihe 48) und erzählt die Geschichte, wie es mit Douglas Hewitt und Kaynee Simmons in ihrer ganz besonderen Beziehung weitergeht.

Und dem haben wir zunächst nichts mehr hinzuzufügen.

Behrend, Gabriele, DORNENGRAS & GINSTERZWEIG

 

Der Neuigkeitenbrief der p.machinery – Ausgabe 28 – 24. Oktober 2024

Vorbemerkung

  • Der Neuigkeitenbrief Anfang Oktober ist ausgefallen, wie es aussieht. Kismet. Macht nichts. Wenn es keine Neuigkeiten gibt, will ich euch auch nicht mit irgendwelchem Sermon belästigen.

Zur Lage

  • Die wirtschaftliche Lage des Verlags bleibt nicht einfach.
  • Zum Verständnis: Ich bin Alleinverleger. Ich habe keinen Geldgeber im Kreuz. Alles, was ich im Verlag investieren kann, muss ich vorher mit einem anderen Job (siehe www.globalepropaganda.de) verdient haben. Was ich da nicht einnehme, steht dem Verlag nicht zur Verfügung. (Und da gibt es noch dieses Kostenmonster namens »Lebensunterhalt« J)
  • Das Jahr 2024 war für die global:epropaganda schwach. Sehr schwach. Und das wirkt sich nun aus.
  • Es wird Einschränkungen geben. Eine Anthologie – »p.ray – 20 Jahre p.machinery« – ist bereits gestrichen; vielleicht gibt es eine andere Anthologie zum 25jährigen im Jahre 2029 (wir werden sehen).
    Die Literaturzeitschrift HALLER wird – nach Rücksprache mit der eigentlichen Herausgeberin Corinna Griesbach – gestrichen, der geplante Band 21 – »Let’s Tango« – wird ebenfalls nicht erscheinen.
  • Aber es gibt Schlimmeres. Ich gebe nicht auf. Und einige von euch haben durchaus positiv auf die Lage reagiert und bestellt – herzlichen Dank dafür.

Neuerscheinungen

  • Lange geheim gehalten, nun erschienen: die Materialsammlung (Anthologie trifft es nicht) »AUF DER SUCHE NACH DER FANTASTISCHEN SPRACHE – Dem Linguisten und SF-Autor Werner Zillig zum 75. Geburtstag«, herausgegeben von Michael Haitel und Jörg Weigand. In der 364 Seiten umfassenden Textsammlung (mit Fotos und Bildern, keine Bange) feiern zahlreiche Freunde, Mitstreiter, Weggefährten und Fachleute von Werner Zillig seinen 75. Geburtstag (am 22.10.2024) und damit auch sein bisheriges Lebenswerk. – Diesmal handelt es sich nicht nur einfach um ein Geburtstagsbuch zu einem Jubiläum, sondern um ein sekundärliterarisches Werk zu einem herausragenden Linguisten und SF-Autor. 364 Seiten im üblichen Format 127 x 203 mm zum Preise von EUR 25,90. – Wer bis zur Veröffentlichung dieses Neuigkeitenbriefs im Internet (in der Regel 5 Tage nach dieser Mail) per Mail bestellt, bekommt das Buch mit 10 % Rabatt.
  • Herbert W. Frankes »Cyber City Süd« ist inzwischen als Softcover verfügbar; das Hardcover dauert – wie üblich – noch ein wenig und wird ein Novemberbuch. Das Softcover gibt es für EUR 20,90 mit 280 Seiten Umfang. Aufmachung wie gewohnt.

In Produktion

  • Eine vierte Storysammlung von Monika Niehaus ist unter dem Titel »Loony oder der verrückteste Ort im ganzen Universum« (AndroSF 215) im Druck. Und der »verrückteste Ort« ist diesmal nicht Donnas Kaschemme. Das Werk wird mit 228 Seiten – und farbigen Bildern aus Monikas Feder – für EUR 20,90 zu bekommen sein. Vorbestellungen sind willkommen.
  • Die Franke-Werkausgabe nähert sich der Vollendung – endlich. Im Druck ist nun der vorletzte Band »Auf der Spur des Engels« (AndroSF 189), 302 Seiten als Soft- und Hardcover (EUR 21,90 bzw. EUR 35,90). Fertigstellungstermine liegen noch nicht vor, der Druckauftrag ist ganz frisch.
  • Valentina Pfau hat einen SF-Roman vorgelegt, der unter dem Titel »Life-Watch. Die goldene Zelle der Zukunft« eine letztlich auch durch KI gesteuerte Zukunft beschreibt; der Knackpunkt ist jedoch keine KI, sondern eine Spaltung der menschlichen Gesellschaft in zwei Arten von Menschen. Ein sicherlich nicht unbekanntes SF-Thema, aber neu und ganz frisch präsentiert. Softcover, 378 Seiten, EUR 23,90, Vorbestellungen sind genehm.

Vorankündigungen

  • Ebenfalls in Vorbereitung ist Petra E. Jörns‘ vierter Band der Pentalogie »Im Licht der Horen«, betitelt »Dysis – Sonnenuntergang«. Das Werk ist noch in der Fahnenkorrektur und wird mit 484 Seiten Umfang für EUR 19,90 zu bekommen sein.
  • Und als letzten Band der Franke-Werkausgabe werden wir »Letzte Zuflucht Mars« präsentieren, bei dem Thomas Franke derzeit am Titelbild tätig ist. Das Buch wird mit 312 Seiten als Softcover (EUR 21,90) und Hardcover (EUR 35,90) den Abschluss der Werkausgabe bilden. Aber das dauert noch – insofern ist das eine Vorvorvorankündigung …

Aussichten

  • … gibt es, ja. Aber aufgrund der derzeit ein wenig wackeligen Lage, will ich mich nicht aus dem Fenster lehnen.
  • Weitere Streichungen sind nicht ausgeschlossen, aber was ich nicht angekündigt habe, muss ich dann auch nicht streichen.
  • Gehabt euch wohl – und prüft eure Bücherregale, ich bin sicher, da ist noch Platz J.

Die p.machinery-Bücher gibt es im Buchhandel um die Ecke (der Buchhändler sollte nicht nur über Libri bestellen), im Internet (und nicht nur bei Amazon) sowie im Buchladen des Verlags unter www.booklooker.de/pmachinery (Kauf auch ohne Registrierung = als Gast möglich).

Wir liefern versandkostenfrei (innerhalb der EU und der Schweiz) und mit Rechnung.

Wer diesen Neuigkeitenbrief (vulgo: Newsletter) nicht mehr erhalten möchte, sende mir eine kurze E-Mail an michael@haitel.de. Ich entferne die Adresse umgehend aus dem Verteiler.

[DSFP 2024] Tom Turtschi zur DSFP-Nominierung

Wow, da bin ich baff erstaunt … Dieser schräge, unzugängliche Text, der das Genre quer gegen den Strich bürstet und kaum »Fiction« enthält, auf der Liste der Nominierten des DSFP? Ich habe aus der »literarischen« Ecke eine gewisse Resonanz erwartet, da kam nichts, mit einer Anerkennung seitens der SF hätte ich nie gerechnet –

Turtschi, Tom, Die blauen Hunde von Lop Nor