Jörg Weigand
AUTOREN DER FANTASTISCHEN LITERATUR
Ein Leitfaden durch die deutschsprachige Sekundärliteratur: Monografien, Erinnerungen und Festschriften
AndroSF 153
p.machinery, Winnert, Juli 2022, 232 Seiten, Paperback
ISBN 978 3 95765 290 4 – EUR 14,90 (DE)
E-Book: ISBN 978 3 95765 813 5 – EUR 3,99 (DE)
Jede intensive Beschäftigung mit der fantastischen Literatur in all ihren Genres, vom Märchen oder der Fabel bis zur Fantasy, von der klassischen Fantastik über den Zukunftsroman zur Science-Fiction und (zumindest teilweise) zum Horror, stößt in relativ kurzer Zeit auf Grenzen, weil große Namen wie Poe oder Lovecraft, die Brüder Grimm oder Andersen zwar wichtige Merksteine im Gesamtgebäude darstellen; aber nicht mehr. Denn fantastische Literatur ist sehr viel weiter verbreitet in der Belletristik, als gemeinhin angenommen.
Über lange Jahre hat der Herausgeber dieser Bibliografie in einer Kladde vermerkt, bei welchem Autor ihm Fantastikrelevantes aufgefallen ist. Notiert wurden auch Hinweise in anderen Arbeiten zu solchen Texten. Wichtige Gedächtnisstützen und Hinweise für Sekundärarbeiten, die in der Menge der Aufzeichnungen bald unübersichtlich wurden. Dieses Buch präsentiert die gesammelten Informationen in übersichtlicher Form.
Dr. Karl-Jürgen Roth hat das Buch besprochen. Die Besprechung ist auf Facebook erschienen und wird bei Amazon folgen. Damit sie nicht in den Weiten des Netzes verlorengeht, aus dokumentarischen Gründen also, in voller Länge auch hier:
Auf meinem Schreibtisch liegt das neue Buch von Jörg Weigand: ‚Autoren der fantastischen Literatur‘. – Wie kein anderer ist der Autor dafür prädestiniert, eine solche Veröffentlichung auf den Markt zu bringen. Hat er sich doch seit Jahrzehnten immer wieder mit der fantastischen Literatur beschäftigt, vieles erforscht und darüber publiziert und ist auch selbst als Herausgeber diverser Anthologien aus diesem Bereich und Verfasser belletristischer Kurzgeschichten und Romane hervorgetreten.
‚Autoren der fantastischen Literatur‘ ist eine Bibliographie selbständiger Veröffentlichungen zu Hunderten von Autoren, die irgendwann einmal etwas Fantastisches geschrieben haben oder heute noch in diesem Bereich tätig sind. Weigand geht von einem weiten Begriff des Fantastischen aus, der u.a. Märchen, klassische Phantastik, Science Fiction oder Horror mit einschließt. Die Arbeit ist alphabetisch nach den Nachnamen der berücksichtigten Autoren sortiert, deren Liste von Douglas Adams bis zu Gerhard Zwerenz reicht. Wichtig erscheint mir, dass Verfasser erwähnt werden, die man zunächst einmal nicht mit fantastischer Literatur in Verbindung bringen würde. So z. B. Friedrich Gerstäcker (1816-1872), der etliche fantastische Texte geschrieben, die aber im Gegensatz zu seinen abenteuerlichen Romanen weitgehend in Vergessenheit geraten sind. Zu Gerstäcker nennt Weigand drei zentrale Arbeiten in der Reihenfolge ihres Erscheinens. Es gibt natürlich mehr Arbeiten zu Gerstäcker auch aus dem akademischen Bereich, so dass Weigand nur eine Auswahl präsentieren wollte. Dies trifft grundsätzlich zu, wer sämtliche Monographien zu Johann Wolfgang von Goethe bibliographieren will, müsste Hunderte von Seiten allein zu diesem Autor füllen. – Auf die Berücksichtigung von nicht selbständigen Schriften (Aufsätzen, Essays, Rezensionen, etc.) zu den behandelten Autoren verzichtet Weigand weise – dies würde den Umfang seiner Arbeit gesprengt haben. – ‚Autoren der fantastischen Literatur‘ ist als unverzichtbare Fachbibliographie zu empfehlen; das Buch hat mich als Rezensent mehrfach überrascht, entdeckte ich doch einige Autoren, die ich – obgleich ich mich seit Jahrzehnten mit populärer Unterhaltungsliteratur auch wissenschaftlich beschäftige – nicht in den Bereich der fantastischen Literatur eingeordnet hätte. (Karl Jürgen Roth, im September 2022)
Thomas Harbach auf Robots & Dragons:
http://www.robots-and-dragons.de/buchecke/26681-autoren-phantastischen-literatur
Carsten Kuhr hat das Buch besprochen:
https://www.phantastiknews.de/index.php/rezensionen/23874-joerg-weigand-autoren-der-fantastischen-literatur-buch
Und zwar so:
Jörg Weigand ist dem Kenner der phantastischen Literatur nicht nur durch seine eigenen Beiträge zu dieser bekannt, er legte dankenswerterweise auch immer wieder Sekundär-Titel vor. Seine „Träume auf dickem Papier“ in dem er die Leihbuchphase nach dem Krieg beleuchtet ist ebenso legendär wie sein Pseudonym-Lexikon.
Nun legt der umtriebige p.machinery Verlag ein neues Werk vor. Ein Buch, das man nicht einfach, des Genusses halber lesen kann, bei dem man nicht unterhalten oder gebannt wird.
Weigand hat über Jahrzehnte für sich vermerkt, bei welchem Autor ihm Fantasik-Relvantes aufgefallen ist. Aufsätze, Abhandlungen, Artikel zu dem Werk in toto oder auf einzelne Publikationen bezogen, Sekundärarbeiten nennt man so etwas.
Wer sich wissenschaftlich, eventuell für einen eigenen Artikel, eine Haus- oder gar Bachelorarbeit mit der phantastischen Literatur beschäftigt, der wird Weigand für seine akribische Arbeit Loben und Danken. Hier findet er oder sie Verweise darauf, wo man vielleicht zum Zitieren oder Anregungen holen fündig werden könnte.
Insofern sicherlich ein Buch, das nicht für die breite Masse gedruckt wurde, das demjenigen, die oder der es nutzt aber ein unabdingbares Hilfswerkzeug sein wird.