Behrend, Gabriele, Das Dorf am Grunde des Sees

Gabriele Behrend
DAS DORF AM GRUNDE DES SEES
Außer der Reihe 67
p.machinery, Winnert, April 2022, 172 Seiten, Paperback
ISBN 978 3 95765 280 5 – EUR 12,90 (DE)
E-Book: ISBN 978 3 95765 819 7 – EUR 4,49 (DE)

Das Dorf am Grunde des Sees ist der Kreuzungspunkt in Raum und Zeit, an dem Wesen aus dem ganzen Universum zusammentreffen. Dort sorgt Kukuschkin dafür, dass alles reibungslos abläuft.
Doch dann taucht Claire auf, die junge Frau, die aus allen Himmeln fiel. Durch sie gerät die kleine, vielgestaltige Welt des Dorfes ins Wanken.
Nun-Tius, der Dreiäugige, Emma, die fliegende Händlerin, Tylla, der reptiloide Schmied, Brysbee, die Mutter Assel, Giovanni, der dritte Bruder – wie werden sich die drohenden Umwälzungen auf sie alle auswirken?
Jenseits der Kuppel wartet das Wasser …

Gabriele Behrend:
* geboren 1974 in Regensburg;
* aufgewachsen im Sachsenwald bei Hamburg;
* 1994 Abitur in Schwarzenbek erworben;
* 2003 erste Grafiken für das Science-Fiction-Magazin Nova erstellt, später Grafikredakteurin für drei Ausgaben;
* 2005 erste Schreibversuche, erste Veröffentlichung;
* 2017 Kurd-Laßwitz-Preis für die beste Kurzgeschichte erhalten (Suicide Rooms);
* 2021 Nominierung und Platzierung zum KLP und zum DSFP für den Roman »Salzgras & Lavendel«.

4 Gedanken zu „Behrend, Gabriele, Das Dorf am Grunde des Sees“

  1. Thorsten Küper hat auf Facebook folgende Rezension veröffentlicht. Gabriele Behrend hat sie entdeckt. Es gibt keinen Link, weil Cheffe bei Facebook kein Mitglied (mehr) ist. Deshalb hier ein Vollzitat:

    Mit „Das Dorf am Grunde des Sees“ legt Gabriele Behrend ihren nunmehr zweiten Roman vor und, soviel vorweg, versteht es einmal mehr, mit einer wunderbaren Geschichte zu überraschen.
    Das titelgebende Dorf ist ein kleiner idyllischer Fleck, an dem Gastfreundschaft groß geschrieben wird, die Gesetze von Raum und Zeit für Reisende jedoch ihre Bedeutung verlieren. Besucher aus Zukunft und Vergangenheit, solche von der Erde als wiederum andere aus weit entfernten Galaxien gehen hier ein und aus, um den wohl kosmopolitischsten Wochenmarkt im gesamtem Universum mit frischem Gemüse und allerlei gülden schimmerndem Tand wieder zu verlassen.
    Was klingt wie ein Mos Eisley Raumhafen mit einfliegenden DeLoreans, ist vielmehr eine friedfertige Enklave der Glückseligkeit unter einem Himmel, aus dem nie Regen fällt. Seedorf versprüht mediterranes Flair, umwölkt von Olivenduft und einem Hauch Basilikum, das so greifbar ist, dass man sich wünschen möchte, Gabriele möge noch ein dazu passendes Kochbuch nachlegen. Wobei auch die Freunde der amerikanischen Imbisskultur auf ihre Kosten kommen, ebenso wie Riesenschaben, die gern Burger essen. Nein, Burger, nicht Bürger, denn unfreundliche oder sogar gefährliche Besucher sind in Seedorf nicht willkommen.
    In dieses Idyll plumpst die Lehramtsstudentin Claire – Lehrer, das sind auch immer Exoten – aus München, die Seedorf in irgendeiner Weise bei einem Badeunfall aufgefunden hat, wobei eine von ihr zuvor gezündete Blendgranate keine unerhebliche Rolle spielt. Wieso soll das seltsam sein? Wir befinden uns im Reich der Fantastik. Etwas mehr Spielraum für die Fantasie, wenn ich bitten darf!
    Claire freundet sich schnell mit Kukuschkin an, einem Perücke tragenden weltgewandten Adeligen aus dem Zarenreich des Rokoko, der seinen lebenslangen Aufenthalt in Seedorf einer Spielschuld verdankt. Er nimmt sich Claire an und wird zu einem väterlichen Freund. Derweil begegnet die junge Lehrerin Giovanni, dem örtlichen Schreiner und Mann ihrer Träume. Ja, nun gut, meine Lieben, es gibt einen Loveplot, aber der ist für den weiteren Verlauf der Ereignisse gar nicht so entscheidend, wie es vornehmlich die Herren unter den Lesern nun befürchten mögen.
    Wer Gabrieles atmosphärisch dichten, aber eben auch häufig – gekonnt – wehmütigen Kurzgeschichten kennt, wird von der Heiterkeit ihres zweiten Buches aufs angenehmste überrascht sein. Ich kann es nur so beschreiben: Die Handlung bahnt sich mit einer Leichtigkeit ihren Weg, wie ein Bach frischen Quellwassers durch toskanische Wiesen unter einem blauen…pardon, grünen Himmel.
    Absolut überragend ist die Kunstfertigkeit, mit der Gabriele mittlerweile zu schreiben versteht. Sie vereint die Sprache verschiedener Epochen so virtuos in lebendigen Beschreibungen und erfrischenden Dialogen, wie die Blase über dem Seedorf es meistert, völlig unterschiedliche Kulturen unter sich bis in alle Ewigkeit zu vereinen.
    Ach, das habe ich ja gar nicht erwähnt. Seedorf existiert nur deswegen, weil es von einer riesigen Lebensform, der Blase, schützend umgeben wird und deswegen nicht in den Fluten des Sees verschwindet.
    Ja, das ist Science Fiction, ja, das ist unterhaltsam und ja, das wird zum Finale hin auch sehr spannend.
    Ein Kunstwerk, das die deutschsprachige Science Fiction da hervor gebracht hat.
    Mögen Lob, positive Rezensionen, Nominierungen und Preise zahlreich sein.
    Ich sagte ZAHLREICH!

  2. Auch Carsten Kuhr hat auf phantastiknews.de eine Rezension veröffentlicht:
    https://phantastiknews.de/index.php/rezensionen/23461-gabriele-behrend-das-dorf-am-grunde-des-sees-buch

    Sein Fazit:
    „So ist dies ein Kurzroman voller Wärme, voller Anregungen und Gedanken, denen man folgen kann, nicht muss; ein Buch, das man als angenehme Lektüre für Zwischendurch ebenso goutieren kann wie als Anregung über sein eigenes Schicksal nachzudenken und vielleicht etwas zum Besseren zu ändern.“

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